Ausbildung – Fragen & Antworten

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Fragen Ausbildung – Umgang

Welche Grundsätze gelten bei der Ausbildung der Pferde?

Ein Pferd, das nach humanistischen Grundsätzen ausgebildet wird, hat Vertrauen zum Menschen/Reiter, arbeitet willig mit diesem zusammen und zeigt sich zufrieden und leistungsbereit.

Die Grundausbildung des Pferdes ist auf das Wohl und die Gesunderhaltung des Pferdes ausgerichtet. Dazu gehören Bodenarbeit, Körperbewusstseinsschulung des Pferdes, Freiarbeit, Vertrauensarbeit, Gewöhnung an außergewöhnliche Sitationen und unerwartete Dinge, Spazieren gehen im Gelände, ggf. als Handpferd. Ausbildungsscala beim Reiten: 1. Gewöhnungsphase, 2. Entwicklung der Schubkraft 3. Entwicklung der Tragkraft.

Warum muss ein PferdehalterIn/AusbilderIn die wichtigsten Verhaltensweisen der Pferde kennen?

Um dem Pferd eine artgerechte Ausbildung zu ermöglichen, muss jeder PferdehalterIn die Bedürfnisse des Pferdes und das daraus resultierende arttypische Verhalten kennen. Denn jedes Verhalten eines Pferdes hat eine Funktion.

Warum soll Sattelzeug nicht für mehrere Pferde verwendet werden?

Das ein Sattel auf den Rücken des Pferdes angepasst werden soll, ist als Grundlage im Reitsport angesehen, denn jedes Pferd benötigt aufgrund seines individuellen Körperbaus einen eigenen Sattel.

Wodurch kann ein Scheuen der Pferde weitgehend vermieden werden?

Es ist sinnvoll, dem Pferd die Chance zu geben, in seinem eigenem Tempo Selbstbewusstsein und Mut zu entwickeln und seine natürliche Neugier zu aktivieren. Pferde die unter Druck Stresssituationen standhalten, sind nicht gelassen und zuverlässig. Stress und Angst sollten vermieden werden, stattdessen mit viel Geduld, Zeit und Einfühlungsvermögen für gute Erfahrungen sorgen.

Wie soll man sich dem Pferd nähern?

Einem Pferd sollte man sich nicht direkt nähern. Langsam und indirekt, auf der Weide evtl. mit Umwegen. Mit langsamen, kontrollierten Bewegungen strahlt man Ruhe aus. Dem Pferd Gelegenheit geben erst einmal zu schauen, zu riechen um zu prüfen, wer kommt. Aufrechte Körperhaltung und eine eindeutige Körpersprache vermitteln dem Pferd Sicherheit. Auch die Stimme kann Vertrauen schaffen.

Wann werden Pferde angeritten?

Die meisten Pferde der verschiedenen Disziplinen werden als Dreijährige eingeritten. Verschiedene spät reife Rassen, wie Lipizzaner kommen erst vierjährig unter den Sattel. Manche Pony-Rassen, wie Isländer, werden erst mit fünf Jahren eingeritten.

Ein Pferd ist erst nach Abschluss der Zahnreife, wenn alle bleibenden Zähne vorhanden sind, erwachsen. Dies geschieht je nach Rasse mit ca. 7 bzw. 9 Jahren. Dies gilt es in der Ausbildung zu berücksichten.

Pferde haben ein eigenes Temperaturempfinden und können sich Witterungsbedingungen bestens anpassen. Sie können sich durch eine erhöhte Stoffwechseltätigkeit warm halten und ihre Blutzirkulation sowie Herzfrequenz steuern. Bei Kälte verlangsamt sich der Herzschlag, bei warmen Temperaturen kann sich das Pferd über Schweißdrüsen abkühlen, durch die Atemluft bis zu 20% der Körpertemperatur abgeben und sogar durch das Gewebe Wärme im Körper transportieren(Konduktion). Dieser ausgeklügelte Mechanismus heißt Thermoregulation.

Fragen & Antworten – Ausbildung

Unter dem Reiter zeigen Pferde mittels Ausdrucksverhalten an, ob sie die Hilfengebung verstehen. Nenn Sie bitte Beispiele.
Pferde können als Fluchttiere blitzschnell auf feinste Signale reagieren und Reiter können mit beinahe unsichtbaren Hilfen mit Pferden kommunizieren. Der Weg zu einer guten Reaktion ist eine klare und freundliche Kommunikation. Nur angstfrei Pferde sind lernfähig und können mental und körperlich feine Hilfen annehmen.
Wie ist die Feststellung von Pferdekennern zu verstehen, dass Beißer und Schläger unter den Pferden nicht geboren, sondern erzogen werden?
Der Grund warum Pferde schnappen, nach Artgenossen oder Menschen, oder auch schlagen liegt in der nicht geklärten Position innerhalb der Rangordnung. Abstand z.B. ist ein Zeichen des Respekts. Die frühe Prägung des Pferdes spielt eine entscheidende Rolle…. Herdenaufwuchs im Fohlenalter, Gewöhnung der Pferde an den Menschen. Vertrauens- und Bindungsaufbau, konsequentes Handeln sowie Struktur im Alltag des Tieres lassen einen adäquaten Umgang zu.
Warum müssen Pferde vor der Arbeit aufgewärmt werden? Wie macht man das in der Praxis?
Durch das Aufwärmtraining kommen die Muskeln langsam in Gang, steife Momente im Körper können sich Lösen, die Körpertemperatur erhöht sich, die Gelenke werden mit ein bisschen Flüssigkeit geschmiert und die Sehnen und Bänder besser durchblutet, was zugleich das Verletzungsrisiko minimiert. Häufige Übergänge, Schritt-Trab, Trab-Schritt, später Trab-Galopp und Galopp-Trab eignen sich um Anspannungen zu lösen. Der Rücken des Pferdes entspannt sich durch den häufigen Wechsel der Gangarten, der Reiter kommt dadurch besser zum Sitzen und kann feiner einwirken.
Beschreibe bitte die fünf Ziele der Ausbildung von Pferden unter dem Reiter.

Ziele der Ausbildung eines Pferdes unter dem Reiter:

  • Takt
  • Losgelassenheit
  • Anlehnung
  • Schwung
  • Geraderichtung
  • Versammlung

Das übergeordnete Ziel ist ein sicheres, durchlässiges Pferd!

Aus welchen Gründen machen Pferde bei der Arbeit “Fehler”?
Pferde als Fluchttiere vertrauen sich gern einem souveränen, sicherem Leittier an. Dann können sie Verantwortung abgeben und sich entspannen, dies erhöht die Lernfähigkeit. Ein Pferd prüft immer wieder das Verhalten des Leittiers (dem Menschen). Dieses Prüfen oder fehlende Sicherheit kommt z.B. als Angst oder Aggression, als Temperament oder Sturheit, als Dominanz oder Nervigkeit daher.
Worauf achten Sie, wenn mehrere Pferde in einer Reihe hintereinander hergehen?
Die Abstände zum vorderen Pferd sollte mindestens eine Pferdelänge betragen. Ein überholen der Reihe sollte nur nach Absprache und mit entsprechenden Abständen erfolgen. Die Rangfolge sollte eingehalten werden, die es in der Herde gibt.
Warum muss ein Pferdehalter die wichtigsten Verhaltensweisen der Pferde kennen?
Um dem Pferd eine artgerechte Haltung zu ermöglichen, muss jeder Pferdehalter die Bedürfnisse des Pferdes und das daraus resultierende arttypische Verhalten kennen. Denn jedes Verhalten eines Pferdes hat eine Funktion.

Fragen & Antworten – Zäumung

Welche Zäumung beim Pferd wird am häufigsten verwendet?

Die gebräuchlichste Form der Zäumung für das Pferd ist die Trense. Die Trense besteht aus Stirnriemen, Kehlriemen und dem über das Genick laufenden Riemen in welchem das Gebiß verschnallt wird.

Beschreiben Sie bitte das “Englische Reithalfter” und seine Wirkung auf das Pferd.

Das englische Reithalfter besteht aus einem Nasenriemen, der ca. 2 Fingerbreit unterhalb des Jochbeins verschnallt werden sollte. Wenn es verschnallt ist sollten ebenso 2 Finger zwischen Nasenrücken und dem Nasenriemen passen.  Bei dem englischen Reithalfter wird durch das leichte Öffnen der Laden bei Zügelanzug der Druck vom Pferdemaul auf den Nasenrücken und den Unterkiefer übertragen. Ja nach Form des Kopfes und Empfinden des Pferdes kann zwischen breiteren und schmaleren Reithalftern gewählt werden.

Beschreiben Sie bitte das “Mexikanische Reithalfter”. Welche Vor- und Nachteile hat es hinsichtlich der Einwirkung auf das Pferd gegenüber dem Englischen Reithalfter?

Das mexikanische Reithalfter besteht aus einem langen Riemen, der sich auf der Pferdenase kreuzt und eine Kombination aus Nasen- und Sperrriemen bildet. Die kreuzenden Riemen führen durch eine Lederrosette, die meistens weich mit Lammfell gepolstert ist.Das mexikanische Reithalfter wirkt punktueller als ein englisches Reithalfter, da der Druck auf das Reithalfter über die Rosette kommt. Somit wirkt es „schärfer“ als andere Reithalfter.

Wie wirken Trensengebisse in Verbindung mit dem Reithalfter beim Pferd ?

Mit Hilfe der Trense in Kombination mit dem Reithalfter soll das Pferd Anlehnung an das Gebiss finden, den Unterkiefer vorschieben, die Bauchmuskeln anspannen, den Rücken aufwölben und mit der Hinterhand unter den Schwerpunkt treten. Die Trense dient dem Reiter als Verbindung, um dem Pferd sanfte Orientierung  zu bieten.

Beschreiben Sie bitte den Begriff “Kandare” im Zusammenhang mit der Zäumung des Pferdes. Wie wirkt diese Zäumung?

Kandare nennt man im Pferdesport ein nicht gebrochenes Gebissstück mit Hebelwirkung. Die Kandare dient der Verfeinerung der Hilfengebung. Die Kandare wirkt auf dreifache Weise: Zum Einen wie bei jedem Gebiss mit dem Zug auf das Maul in Richtung Hinterhand. Darüber hinaus baut die Kandare auch auf das Kinn sowie den Unterkiefer einen Druck auf. Durch die Hebelwirkung wirkt sie außerdem stark auf das Genick des Pferdes.

Was ist eine Zäumung für Pferde mit der Bezeichnung “Pelham”?

Ein Pelham hat nicht nur eine Wirkung auf die Zunge des Pferdes, sondern zusätzlich auch auf das Genick und den Unterkiefer. Das liegt zum Einen an den zusätzlichen Anzügen an dem Backenstück, als auch an der Kinnkette am Unterkiefer. Das Pelham ist ein sehr starkes Gebiss und eignet sich zum Beispiel für Pferde, die sich schlecht biegen lassen oder schwer auf der Hand liegen. Das Pelham sollte mit Vorsicht gewählt und verwendet werden.

Erklären Sie bitte den Begriff “klassische Hackamore”, die als Zäumung bei Pferden eingesetzt wird.

Das klassische Hackamore, bekannt auch als Bosal, ist ein stabiler „Ring“ mit einem schweren Knauf an der Unterseite, das Hackamore ist eine gebisslose Zäumung. Durch das Anspannen eines Zügels zieht sich das Hackamore zusammen, damit wird nicht nur ein Druck auf die Nase, sondern ein weitaus wichtiger Druckanteil seitlich auf die Pferdebacken ausgeübt. Das Pferd mit dieser Zäumung auszubilden dauert ca.3-5 Jahre und erfordert viel Einfühlungsvermögen und Fachwissen.

Beschreiben Sie bitte das “mechanische Hebelarm-Hackamore", welches als Zäumung von Pferden benutzt wird.

Das mechanische Hackamore ist auch eine gebisslose Zäumung, gehört aber unbedingt in erfahrene Reiterhände, da sie aufgrund der Hebelwirkung gefährlich sein kann. Durch die langen Anzüge kann ein so hoher Druck entstehen, dass die Nase des Pferdes gebrochen werden kann.  Es handelt sich um eine sehr „scharfe“ Zäumung, die keinesfalls mit anstehenden Zügeln geritten werden darf.

Welche Hilfszügel, die man zur Aufzäumung des Pferdes verwendet, kennst Du und wie werden sie verschnallt?

Bekannte Hilfszügel sind Ausbindezügel, der Wiener-oder auch Dreickszügel und Laufferzügel. Zu den Hilfszügeln, die ausschließlich von erfahrenen Reitern angewandt werden sollten, gehören Schlaufzügel, Chambon oder Gogue. Hilfszügel sollen helfen den richtigen Sitz zu erfühlen und erlernen. Denn wenn das Pferd vorne begrenzt ist, kann der Reiter sich auf seinen Sitz konzentrieren. Im besten Fall unterstützen die Hilfszügel das Pferd den Rücken aufzuwölben und den Hals fallen zu lassen.

Beschreiben Sie bitte den Begriff “Hannoversches Reithalfter” und seine Wirkung auf das Pferd.

Das Hannoveranische Reithalfter wurde vor allem für Pferde entwickelt, die dazu neigen durch seitliche Bewegungen des Unterkiefers den Zügelhilfen auszuweichen. Es wird unterhalb des Gebisses verschnallt und liegt somit im Kinnbereich des Pferdes. Ein Hannoveranischer Zaum wirkt direkt auf Maul, Kinngrube und Nasenbein, wodurch das Pferd schneller im Genick nachgibt. Damit es nicht zu Schäden auf dem Nasenrücken kommt, muss es zwingend korrekt verschnallt sein.

Was bedeutet “Versammlung” beim Pferd?

Von Versammlung spricht man, wenn ein Pferd sich mit näher herangeschlossener Hinterhand und stärker angewinkelten Gelenken der Hinterbeine ausbalancieren kann, sich leichtfüßig und energisch bewegt und sich daraus in Selbsthaltung erhabener trägt.

Was bedeutet “Durchlässigkeit” beim Pferd?

Ein Pferd wird als durchlässig bezeichnet, wenn es die Hilfen des Reiters zwanglos und gehorsam annimmt. Es reagiert ohne zögern auf treibende Hilfen und entwickelt genügend Schub.

Was bedeutet “Schwung” bei Pferden?

Als Schwung oder Fleiß beim Pferd bezeichnet man den energischen Impuls der Hinterhand des Tieres, der auf die Gesamtvorwärtsbewegung des Pferdes übertragen wird.

Was bedeutet “ Takt” im Zusammenhang mit Pferden?

Takt heißt: Das Pferd setzt die Schritte, Trabschritte oder Galoppsprünge im gleichen zeitlichen und räumlichen Abstand. Tritt ein Pferd mit einem Bein kürzer oder schneller, ist das ein Taktfehler. Jede Gangart hat ihren eigenen Takt.

Was bedeutet bei Pferden der Begriff “Losgelassenheit”?

Losgelassenheit beschreibt beim Reiten oder Fahren den Zustand, in dem ein Pferd mit schwingendem Rücken, nach vorne gedehntem Hals und ohne Eile mit natürlichen und entspannten Bewegungen läuft und auf die Hilfen des Reiters bzw. Fahrers reagiert.

Fragen & Antworten – Ausbildung

Beschreiben Sie bitte im Zusammenhang mit Pferden den Begriff “Zungenstrecken”. Wodurch wird es verursacht; Kann man etwas dagegen tun?

Das Zungenstrecken kann auf eine Überforderung des Tieres hinweisen. Zeigt ein Pferd während dem Reiten das Zungenstrecken, ist das häufig ein Zeichen von Unwohlsein. Dies könnte das Ergebnis von falscher oder zu starker reiterlicher Einwirkung sein… Hier ist vor allem Sensibilität und Geduld des Pferdehalters gefragt. Es gilt die richtige Ausrüstung (Sattel /Trense) zu finden und ggf den Tierarzt oder Osteopathen zu Rate zu ziehen.

Warum ist es falsch, ein Pferd wegen Schreckreationen bzw. Scheuen zu bestrafen?

Ein Pferd das in einer Angstsituation von seinem Reiter oder Besitzer Bestrafung oder Druck erfährt, wird höchstwahrscheinlich in Panik geraten. Wenn sich Angst zu Panik steigert, wird die Funktion des Gehirns auf lebenswichtige Funktionen beschränkt. In Angst- oder Drucksituationen muss versucht werden, den Druck zu mindern. Die Angst des Reiters schadet dem Vertrauensverhältnis zum Pferd. Mit mentalen Techniken lernt der Reiter/Mensch seine Ängste zu bewältigen und damit umzugehen. Dies ist wichtig um dem Pferd ein ruhiges Nervensystem anzubieten um ihm Orientierung zu geben.

Daran orientiert sich das Pferd. Wichtig ist dem Pferd Sicherheit zu vermitteln und es über eine bekannte angepasste Übung aus der Situation heraus zu beschäftigen. Die Aufmerksamkeit des Pferdes wird sicher gelenkt.

Soll man bei einer kurzen Rast während eines längeren Ausrittes mit dem Pferd den Gurt lösen?

Der Sattelgurt sollte nur bei Pausen von mind. 2 Std. gelockert werden, da beim Auflösen des Drucks, der von dem Gurt ausgeht, Lymphe in das zuvor „abgedrückte“ Gewebe schießt und es braucht seine Zeit, bis diese sich wieder gleichmäßig verteilt hat. Wird zu schnell wieder angegurtet, sind dann unangenehme Druckstellen das Ergebnis.

Sollte nach einem längeren Ritt der Sattel sofort vom Pferd abgenommen werden?

Man soll nicht direkt nach einem langen Ritt absatteln, damit die Durchblutung langsam wieder überall hinkommt. In der Sattel- und Gurtlage werden die Gefäße auf Dauer etwas gequetscht, wenn man direkt nach langer Bewegung die Gurtung löst, kann das Blut „einschießen“ und das schadet dem Körper.

Welche Rolle kommt dem Menschen bei der Ausbildung des Pferdes zu?

In der Ausbildung von Pferden übernimmt der Mensch die Führungsrolle. Vertrauen, Akzeptanz und Respekt von einem Pferd kann nur derjenige erhalten, der dem Pferd eine klare Führung bietet durch Geradlinigkeit und gerechter Konsequenz. Dem Pferd muss Sicherheit vermittelt werden, um ihn als adäquaten Reitpartner ausbilden zu können.

Bei Ausbildung und Nutzung des Pferdes ist Voraussetzung, dass das Pferd versteht, was der Mensch von ihm will. Als Grundlage hierzu muss das Pferd Vertrauen zum Menschen haben. Was bedeutet Vertrauen in diesem Sinne? Nennen Sie ein Beispiel.

Vollständiges Vertrauen bedeutet, sich der Führung des Menschen anzuschließen in der sicheren Gewissheit, dass der Mensch weiß, was, wie, wann und in welcher Art und Weise zu tun ist – genauso wie es eine Leitstute tun würde.

Wie muss die Hilfengebung an Pferde erfolgen?

Neben gezielten und punktuellen Stimmkommandos geschieht dies vor allem über physische Hilfen mit Gewicht, Schenkeln und Zügeln. Die Hilfen können die Aufmerksamkeit des Pferdes fordern, seine Bewegungen steuern und ihm zeigen, ob es etwas „falsch“ oder „richtig“ gemacht hat. Ziel ist es so fein wie möglich die Hilfen einzusetzen.

Wie ist der Versuch zu beurteilen, Ausbildungsziele beim Pferd durch Bestrafung zu erreichen?

Ist das Vergehen als Misshandlung des Pferdes zu beurteilen, ist dies eine Straftat laut §17 TierSchG. Es droht eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe, Entzug des Tieres, Tierhalteverbot.

Welche Anforderungen an Hindernisse, über die Pferde springen sollen, werden aus Sicht des Tierschutzes gestellt?

Hindernisse sind so zu gestalten, dass sie dem Leistungsvermögen, Ausbildungsstand und der Kondition des Pferdes angepasst, vom Pferd gut zu sehen und so markiert sind, dass es sich auf das Überspringen, Umgehen oder Umfahren konzentrieren kann. Hindernisse sind so zu gestalten, dass bei einer Kollision sowie beim Misslingen des Sprunges das Risiko der Verletzungsgefahr für das Pferd auf ein Minimum reduziert ist.

Was versteht man unter Zügellahmheit von Pferden ?

Zügellahmheit bedeutet im Reitsport eine Taktstörung infolge zu starker Einwirkung mit der Reiterhand, also zu starker Beizäumung. Die Pferde zeigen im freien Lauf und an der Longe keinerlei Lahmheiten und sind auch vielfach orthopädisch unauffällig.

Wie alt sollten Kinder mindestens sein, um mit Hilfe der Eltern Tiere zu halten?

Kinder und Tiere:

  • 3-6 Jahre: in diesem Alter sollten Kinder noch keine Verantwortung für ein Tier übernehmen müssen, unter Aufsicht und mit Unterstützung der Eltern können jedoch erste Kontakte und Umgangsformen entstehen.
  • 7-9 Jahre: Schulkinder können allmählich an Aufgaben herangeführt werden, wie Fütterung und Pflege, auch hier ist die Aufsicht durch Eltern notwendig.
  • Ab 10 Jahre: Ältere Kinder können bereits mehr Aufgaben bei der Versorgung selbstständig übernehmen. Zudem haben sie ab der Pubertät mehr Verständnis für Tiere und deren Bedürfnisse besser einschätzen.
Welche Hilfen dienen als Verständigungsmittel zwischen Pferd und Mensch?

Als Hilfen bezeichnet man beim Reiten die Einwirkungen des Reiters auf sein Pferd. Man unterscheidet dabei zwischen Gewichts-, Schenkel- und Zügelhilfen.

Stimme und mentale Vorstellungsbilder können ebenfalls hilfreich in der Kommunikation sein. Am Boden unterstützt die Körpersprache ebenfalls die Verständigung.

Visualisierungen, innere Klarheit, Fokusierung, Erdung und Achtsamkeit erleichtert die Kommunikation.